die zweite woche...

... ist schon vorbei und die ersten magen-darm-probleme sind ueberstanden (war wohl doch kein ehec ;) ) ich versuche mal zu berichten, was ich bisher erlebt habe und was ich hier so mache.

unter der woche wohne ich bei meiner gastfamilie, die wirklich sehr nett ist. um 7 uhr klingelt mein wecker - theoretisch kann ich eine stunde laenger schlafen als zu hause, praktisch bin ich aber leider immer schon gegen 5 oder 6 wach, weil die ghana people fruehaufsteher sind und dann gerne laut rumschreien, singen, fegen oder ihr radio (wenn sie eins haben) bis zum anschlag aufdrehen. ich bevorzuge ja eher einen ruhigen start in den tag :)
kurz nach 7 schluepfe ich dann aus meinem sponge bob bettbezug (gruesse an spongi!!) und unter meinem moskitonetz hervor und mache mich fertig und gehe wasser & brot (klingt das etwa nach knast??) im laden nebenan kaufen. das brot toaste ich im waffeleisen, mittlerweile gibts sogar nutella (esthi, ich hab beim "anstich" natuerlich an dich gedacht!) aufs brot. gegessen wird auf einem kleinen schemel in der kueche. nur der vater isst im wohnzimmer vor dem fernseher. kurz nach halb 9 mache ich mich dann auf den weg zur schule. oft treffe ich (leider) castello, der mich unbedingt heiraten will. bisher lasse ich ihn noch zappeln ;) schnell stuerze ich mich ins naechste taxi und fahre fuer ca. 20 cent zur schule (mariana, das waer dein land, taxi fahren is hier sooo billig!!). das letzte stueck muss ich laufen, weil die strasse zu holprig ist, vorbei an einigen automechanikern und ladenbesitzern, viele gruessen und fragen wie es mir geht, andere starren nur.
wenn meine kinder mich sehen, rufen sie schon von weitem 'abrouni, abrouni' (weisse, weisse) und kommen alle auf mich zugestuermt und wollen umarmt werden. das ist jeden tag aufs neue eine grosse freude fuer mich!
schon zum fruestueck essen die kleinen hier reis. es gibt reis 2 go (wie auch kaffee, tee & kakao), alles wird in kleine plastiktueten gepackt, wo man dann an einer ecke ein loch reinbeisst und den reis heraussaugt bzw. den kaffee.
vor dem unterricht wird noch schnell gebetet und die nationalhymne gesungen. die 30-40 kinder sind in 2 gruppen unterteilt: kindergarten und grundschule. ich bin immer in der grundschulklasse und unterrichte meist ca. 3-4 std. das ist uebel anstrengend! wenn der aufpasser mit dem stock (zum schlagen) nicht da ist, sind die kinder sehr unruhig, spielen, streiten oder machen andere dinge. da ich die kinder nicht schlage, sind sie nicht sehr respektvoll mir gegenueber. ich versuche ihnen, englisch, mathe, einfache kinderlieder und reime beizubringen. da aber die meisten kaum englisch und auch nicht schreiben und lesen koennen, ist das ziemlich schwierig. ich frage mich wirklich, was die lehrer sonst so unterrichten, denn die kinder koennen wirklich nicht viel! gegen 11 gibt es die 1. pause (die ich auch wirklich brauche), da haenge ich draussen mit den kindern rum und troeste viel, weil sie sich oft am schlagen sind (sie kennen es ja nicht anders von den lehrern). dann geht es weiter mit ein paar uebungen, die die kids in ihre hefte schreiben sollen. leider haben einige kein heft, so dass sie nicht mitmachen koennen. werde auf jeden fall noch einige heft von eurem gespendeten geld kaufen!
letzte woche habe ich die DB luftballons (was geht eigentlich mit s21??), die malstifte von norbert und ein paar klamotten den kindern mitgebracht, die freude war riesig!!
gegen 2 bekomme ich dann mein mittagessen in der schule. es gibt jeden tag reis mit tomatensosse, manchmal gibt es ein gekochtes ei dazu oder ein stueck avocado. zum glueck hat die schule nicht genug geld, um fleisch zu kaufen! :) der reis ist wirklich gut, aber doch ein wenig einseitig jeden tag. anschliessend bekommen auch die kinder ihr essen (das 3. mal reis am tag), sie essen es mit ihren haenden aus kleinen plastikschuesseln (ich bekomme immer einen loeffel). um 16h habe ich immer feierabend, fahre dann mit dem schulbus (das macht wirklich spass mit den kindern, der musik, dem fahrtwind und den holprigen strassen) nach hause, nehme ein taxi oder manchmal laufe ich auch heim. finde den weg schon alleine nach hause und es ist auch ungefaehrlich als weisser auf der strasse zu laufen. vor allem kinder rufen einem hinterher und winken, manche haben aber auch angst vor einem :/
zu hause angekommen brauche ich dann dringend erst mal eine dusche! es ist zwar meistens sehr bewoelkt hier aber trotzdem recht heiss und manchmal auch sehr schwuel. obwohl regenzeit ist, regnet es nicht so oft oder meist nur nachts.
meine gastschwester kocht dann meist noch fuer mich (lecker reis oder kochbanane) und manchmal sitze ich anschliessend noch mit meinem gastvater vor dem haus, beobachte die leute, hoere lieder im radio, die er fuer mich uebersetzt oder wir reden ueber fussballspieler aus ghana, die in deutschland fussball spielen (da kann ich leider nich so gut mitreden ;) ).
gegen halb 7 wird es hier schon dunkel und um 8 kann ich meine augen fast nicht mehr offen halten, so dass ich meistens gegen 10 schon ins bett gehe.
dieses we habe ich mit 2 anderen freiwilligen im camp verbracht. am sa waren wir erst in einer bar und anschliessend noch in eine art club (wo aber fast nur abrounis waren, also leute aus deutschland, england und indien). gestern gings dann zu dem riesigen markt, wo gemuese, rohes fleisch, fische, bunte stoffe, furchtbare klamotten und sachen fuer das taegliche leben (seife, suessigkeiten...) verkauft wird. leider habe ich gar nichts schoenes finden koennen, aber interessant war es auf jeden fall! abends waren wir dann pizza essen, nur leider ging es mit dann auf einmal gar nicht gut und ich musste die halbe pizza, die sogar ganz lecker war, stehen lassen :( heute gehts zum glueck schon besser und ich werde mich demnaechst wieder auf den weg zu meiner familie machen.

hoffe euch geht es allen gut!!! werde vermutlich erst naechstes we wieder inet haben!
fon (Gast) - 22. Jun, 09:58

:)

Uli (Gast) - 29. Jun, 09:27

Hi Dani,

das klingt ja echt spannend, was du alles erlebst. Ist sicher echt eine schwere Umstellung aber bestimmt eine geniale Erfahrung. Wünsch dir noch alles Gute und hoffe, du hast eine tolle Zeit.
Liebe Grüße
Uli

Kumasi, Ghana 2011

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